Andrea Ischner-Vahrst Rennradtrainerin aus Münster

„Mensch, Leute, tragt Helm!”
Das denk ich immer, wenn ich unbehelmte Radfahrer, aber insbesondere ältere Herrschaften auf dem E-Bike sehe. Ich kann nur sagen, zum Glück fahre ich seit 15 Jahren immer mit Helm, egal, ob ich mit dem Rennrad oder dem Tourenrad unterwegs bin.  Zweimal bin ich schon nach einem Sturz im Krankenhaus gelandet – nein, nicht mit dem Rennrad. Beide Male waren es blöde Situationen, wie sie wahrscheinlich jeder kennt: 

Andrea Ischner-Vahrst, 55 Jahre, Rennradtrainerin aus Münster ©ABUS

Wo der Helm saß, war alles Heile.
Mit einem Beutel am Lenker kam ich beim Überqueren der Bahnschienen ins Straucheln, der Beutel blockierte das Vorderrad und ich stieg über den Lenker ab. Als mein Mann den Rettungswagen rief,  wollte ich erst noch protestieren – wie mein Gesicht aussah, konnte ja nur er sehen – aber der Hinweis auf den um 90° abgewinkelten Zeigefinger überzeugte dann auch mich. 
Im Krankenhaus stellte man fest, dass der Schaden zum Glück nicht ganz so schlimm war, wie er aussah. Neben dem ausgekugelten Finger, einem gebrochenen Nasenbein und zahlreichen zu nähenden Wunden in der unteren Gesichtshälfte hatte ich noch einen Zahn zu beklagen. Aber da, wo der Helm saß, war noch alles „heile”. 

Es gibt so so viele Situationen, die man selbst nicht beeinflussen kann.
Mit dem Schreck und einer Ellenbogenfraktur kam ich auch ein Jahr später davon, als jemand kurz vor mir die Autotür öffnete … ich versuchte noch auszuweichen, aber als die Tür noch weiter aufflog, konnte ich nicht verhindern, dass ich wieder kopfüber über den Lenker ging. Ich war zwar auf dem Kopf, aber zum Glück nicht auf der Bordsteinkante gelandet. Der Helm hat auch hier wieder Schlimmeres verhindern können – wie ich ohne ihn ausgesehen hätte, will ich mir gar nicht vorstellen.

Kein Weg ohne Helm
Eigentlich verdanke ich das Helmtragen meinem Bruder, der mich – begleitet von der Drohung  „Wehe, du fährst ohne Helm!” – aufs Rennrad gebracht hat.
Ohne Helm fühle ich mich auf dem Rad gar nicht mehr wohl, und das nicht erst seit den Unfällen. Deshalb habe ich zwei Helme, einen für den Sport und einen für den Alltag. Und einen davon trage ich auf wirklich jedem noch so kurzen Weg.  Und wenn die Frisur dann im Eimer ist? Das ist dann das geringste Problem. 

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